Katharina Rogenhofer

Katharina Rogenhofer

GREEN BRANDS Austria Persönlichkeit 2022

Mitbegründerin von "Fridays for Future" Österreich sowie Initiatorin und Sprecherin des Klimavolksbegehrens in Österreich


„Wir rasen auf eine Katastrophe zu und niemand tut etwas dagegen. Im Gegenteil.“ Katharina Rogenhofer, 28 Jahre alt, Biologin, ist wütend. „Der Mensch verursacht eine nie dagewesene Zerstörung. Artensterben, Übersäuerung der Meere, Überdüngung der Böden und die Veränderung des Klimas.“ 

Alle diese Krisen machen das Leben so ungewiss wie schon lange nicht mehr. Sie sorgen dafür, dass die nächste Genera-tion vor einem Scherbenhaufen stehen wird, verursacht von der Untätigkeit der Politik in den letzten Jahrzehnten. Darum lautet Rogenhofers Appell: „Ändert sich nichts, dann ändert sich alles“!

Sie will etwas ändern! Unbedingt! Darum entscheidet sie sich mit gerade einmal 24 Jahren dafür, sich voll und ganz dem Kampf gegen die Klimakrise zu verschreiben. Katharina Rogenhofer tauscht den Hörsaal gegen die Straße und holt 2018 gemeinsam mit anderen Aktivisten die „Fridays for Future“-Bewegung nach Wien. 

Seither tritt sie mutig und unermüdlich für mehr Umweltschutz ein, kämpft für eine nachhaltigere Lebensweise und eine klügere Mobilitätspolitik. Ihr Ziel: eine lebenswertere Zukunft für die nächsten Generationen. 

Doch Katharina Rogenhofer ist nicht nur engagierte Mitbegründerin von „Fridays for Future“ in Österreich. Sie ist auch Initiatorin und Sprecherin des Klimavolksbegehrens und inzwischen das Gesicht der österreichischen Klimabewegung. 

1994 in Wien geboren, studierte sie Biologie und Zoologie an der Universität Wien und absolvierte im Fach Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement ihren Master an der Universität Oxford. Katharina Rogenhofer weiß also, wovon sie spricht. Sie beeindruckt mit erheblichem Fachwissen zu Themen wie Umwelt und Klima. 

Ihre Vorbilder: Engagierte und mutige Frauen, die energisch und unermüdlich für ihre Prinzipien und Ideen eintreten. Die Verhaltensforscherin Jane Goodall zählt dazu, die wie Rogenhofer Zoologie studiert hat und sich seit Jahrzehnten für Tier- und Umweltschutz stark macht; die neuseeländische Premierministerin und starke politische Führerin Jacinda Ardern oder „Fridays for Future“-Begründerin Greta Thunberg. Auch von Klimaforscherin Prof. Helga Kromp-Kolb, selbst GREEN-BRANDS-Persönlichkeit, ist Rogenhofer beeindruckt. Die Wissenschaftlerin warnt seit 30 Jahren faktenbasiert vor der Erderhitzung und spricht aus, was getan werden muss, um die Erde zu retten. 

Das tut auch Katharina Rogenhofer: Ihr erstes Buch „Ändert sich nichts, ändert sich alles“ ist ein flammendes Plädoyer für einen Green New Deal und mehr Engagement für den Klimaschutz. Sie gibt dem Leser Einblick in ihre ganz persönliche Geschichte und nimmt ihn mit auf eine Reise: engagiert, unverhohlen und packend.

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So erzählt sie von ihren beiden Kindern Mia und Finn, die sie einmal bekommen möchte. „Ich wollte immer Kinder haben. Aber ich kann mir nicht vorstellen, sie in eine Welt zu setzen, die sich auf so eine Katastrophe zubewegt, wie wir das gerade tun“, sagt Rogenhofer. Ihre Mutter und ihre Großmutter hätten ihren Kindern immer sagen können: „Alles wird gut.“ Dies könne sie angesichts der bevorstehenden Klimakrise nicht. „Das macht mich sehr traurig. Deshalb mache ich seit drei Jahren alles, was mir möglich ist, damit Politiker und wir alle nicht mehr wegschauen können. Wir brauchen eine Kursänderung. Und zwar jetzt.“

Jeder, wirklich jeder – so ist Rogenhofer überzeugt – kann etwas für den Klimaschutz tun. Das fängt im Kleinen an. Sie gibt dafür drei Faustregeln, die schnell etwas bewegen können. Erstens, beim Wohnen Energie zu sparen, beispielsweise Häuser zu dämmen, anders zu heizen, erneuerbare Energien zu beziehen. Zweitens, nicht zu fliegen, weil beim Fliegen sehr viele Treibhausgase ausgestoßen werden. Und drittens, weniger oder kein Fleisch zu essen, da pflanzliche Produkte quasi immer weniger CO2-intensiv seien. Sie selbst ist Vegetarierin und versucht, mit allem was sie tut, einen Unterschied zu machen. Doch das Wichtigste sind politische Veränderungen. Wo Züge und Busse hinfahren, wie lange Österreich noch Öl, Kohle und Gas importiert, das entscheiden wir nicht mit unserem Konsum. Das entscheidet die Politik. 

Und das Gute ist: Wenn wir Emissionen reduzieren, wirken wir damit nicht nur der Klimakrise entgegen. Wir schaffen dadurch einen gesünderen Planeten! Wenn die Klimawende gelingt, ist die Welt sauberer und widerstandsfähiger. Bessere Luft, belebte Orts- und Stadtzentren, klimafreundliche Mobilität, Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien und ein nachhaltigeres Leben – all das führt auch zu einer friedlicheren Welt. 

Ihre ganze Kraft widmet Katharina Rogenhofer daher dem Kampf für die Umsetzung politischer Klimaschutzmaßnahmen. Als Leiterin und Sprecherin des österreichischen Klimavolksbegehrens forderte sie die Verankerung des Klimaschutzes in der Verfassung sowie den Klimaschutz unterstützende Gesetze, um damit die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu beenden. 380.590 Menschen unterschrieben das Volksbegehren, 5,96 Prozent aller österreichischen Wahlberechtigten. 

2021 wurde sie für ihr Engagement als „Österreicherin des Jahres“ in der Kategorie Klimainitiative ausgezeichnet. Der Preis wird einmal im Jahr von der Tageszeitung Die Presse und dem ORF verliehen. Er ehrt Österreicher, die sich auf den Gebieten von Wissenschaft, Wirtschaft oder Humanität besonders verdient gemacht haben. 

Doch bereits vor ihrem Engagement bei „Fridays for Future“ und dem Klimavolksbegehren warf die Biologin immer wieder einen Blick über den Tellerrand. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer Regenwald-Forschungsstation in Indien oder untersuchte in Dänemark Fische auf ihre Variabilität. Die Vielfältigkeit der Natur und ihre Zusammenhänge im schier unübersichtlichen Netz namens Ökosystem sind und bleiben ihr Herzensthema. 

Umso mehr beunruhigt es sie, dass wir gerade alle großen und kleinen Wunder der Welt zerstören. Das Zeitfenster, um das Ruder noch herumreißen zu können, wird immer kleiner. Katharina Rogenhofer ist jedoch überzeugt: Wenn die Klima-bewegung es schafft, weiter Druck auf die Politik aufzubauen, kann eine Klimawende gelingen und eine lebenswerte Zukunft möglich machen. Dafür müssen die Kräfte aller gebündelt werden. Und dabei kommt es auf jeden Einzelnen von uns an! Jeder kann Briefe schreiben, Volksbegehren unterstützen, in Gemeinden und Städten aktiv werden. Rogenhofer ist es wichtig aufzuzeigen, dass alle die Möglichkeit haben, etwas beizutragen, mitzuhelfen, damit die Klimawende gelingt. 

Politikerin möchte Katharina Rogenhofer dennoch nicht werden, auch wenn ihre Aussagen immer hochpolitisch und auf den Punkt sind. Die Aktivistin mahnt, übt konstruktive Kritik, teilt ihre Vision einer lebenswerteren Zukunft und reißt andere voller Begeisterung mit. Sie ist eine packende Rednerin, eine versierte Expertin, eine kluge Anstifterin, die die Welt verändern möchte. Für ihr Engagement für Umweltschutz, Artenvielfallt und Klimaschutz wird Katharina Rogenhofer darum als „GREEN BRAND Austria Persönlichkeit 2022“ ausgezeichnet.  

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Katharina Rogenhofer, Sprecherin Klimavolksbegehren

(Bildrechte © Heribert Corn, Jolly Schwarz, Julia Pabst, Peter Lechner)

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