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GreenBrands Germany 2015

7 Dr. Barbara Hendricks Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit GREEN BRANDS –Gütesiegel für grünes Wirtschaften Dr. Barbara Hendricks Die Weltgemeinschaft hat am 25. September 2015 beim UN- Nachhaltigkeitsgipfel Ziele für eine nachhaltige Entwicklung beschlossen. Diese „Agenda 2030“ ist ein wichtiger Schritt hin zu einer gerechteren und umweltverträglicheren globa- len Entwicklung. Sie ist ein Fahrplan für den Umbau unserer Wirtschafts- und Lebensweise. Aus meiner Sicht hat dieser Beschluss historische Bedeutung. Die Agenda 2030 liefert erstmals einen weltweit gültigen Ak- tionsplan mit konkreten Zielen für nachhaltige Entwicklung. Der Plan gilt ab 2016 für alle Länder – das heißt auch für uns in Deutschland und Europa. Die gute Nachricht ist:Wir fangen keinesfalls bei null an! Dies macht auch die GREEN BRANDS-Initiative deutlich, in dem sie Unternehmen und ihre Marken auszeichnet, die für einen neuen Weg stehen. Dass die Initiative dabei ein be- sonderes Augenmerk darauf legt, kleinere und mittlere Un- ternehmen zu fördern, das begrüße ich besonders. GREEN BRANDS steht in einer Reihe mit vielen anderen Projekten und Instrumenten, die einem gemeinsamen Ziel dienen. Aber brauchen wir so viele Umweltzeichen für Produkte und Dienstleistungen? Zugegeben, es wird vielleicht etwas un- übersichtlicher. Aber die Umweltzeichen sind wichtig. Denn nur wenn Verbraucherinnen und Verbraucher am Verkaufsort die Möglichkeit haben,sich für eine umweltfreundliche Alter- native zu entscheiden, können sie nachhaltige Entscheidun- gen treffen. Für Anbieter grüner und fairer Produkte ist es eine zuneh- mende Herausforderung, die Vorteile der eigenen Produkte über ein Zeichen- und Zertifizierungssystem seriös und ver- trauenswürdig zu bewerben. Die Bundesregierung unter- stützt sie dabei und hat das Projekt „Siegelklarheit.de“ ge- startet.Ziel der Plattform – sie ist derzeit noch im Aufbau – ist es, glaubwürdige Umwelt- und Sozialzeichen für Verbraucher und die öffentliche Beschaffung sichtbarer machen. GREEN BRANDS macht mit seinem Gütesiegel Engagement dort sichtbar,wo unternehmerisches Handeln in vorbildlicher Weise gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.Nachhal- tigkeit braucht Vorbilder. Auch deshalb sind Initiativen wie GREEN BRANDS wichtig: Sie machen Vorbilder sichtbar. GREEN BRANDS zeichnet Unternehmen und Produkte aus, die nachhaltiger sind als andere. Es sind Leuchttürme, die in die Richtung weisen, in die wir alle uns bewegen müssen: Gesellschaft, Wirtschaft, Verbraucherinnen und Verbraucher. Und zwar weltweit. Unser Verbrauch an Energie, Metallen, Rohstoffen und die Er- zeugung von Treibhausgasen sprengen die planetaren Gren- zen. Ein „weiter so“ kann es nicht geben. Wohlstand und ein gutes Leben für alle Menschen ist nur möglich, wenn wir die Ressourcen der Erde nicht zerstören. Oft zahlen die Beschäftigen in anderen Teilen der Welt mit schlechten Arbeitsbedingungen und mit ihrer Gesundheit den Preis für die Sonderangebote in unseren Läden. Die er- schütternden Bilder eingestürzter maroder Fabrikhallen, in denen Kinder Bekleidung für unseren Markt zusammenge- näht hatten, zwingen uns alle zum Nachdenken. Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit war schon vor 300 Jahren,als der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz den Begriff als Erster prägte, sichtbar: Durch den Raubbau an den Wäldern des Erzgebirges stand der Bergbau der Region vor einer Energiekrise. Das Holz wurde zur Befeu- erung der Erzgruben und Schmelzhütten gebraucht und sie waren deshalb von der Schließung bedroht. Carlowitz schlug vor, nur so viel Holz zu schlagen, wie wieder nachwächst. Ein damals revolutionärer Vorschlag – und zugleich sehr modern. Auch wir müssen umsteuern. Und wir wollen das auch end- lich, sogar weltweit.

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