9 Prof. Dr. Maximilian Gege Vorsitzender B.A.U.M. e.V. Der mindestens seit der Veröffentlichung des Berichts an den Club of Rome im Jahr 1972 geforderte gesellschaftliche Para- digmenwechsel, an dem B.A.U.M. e. V. als größte europäische Umweltinitiative der Wirtschaft seit über 30 Jahren hart- näckig mitarbeitet, wird greifbarer. Die größer werdenden Herausforderungen wie der Umgang mit Ressourcen, Ener- giewende, Klimaschutz, Demografischer Wandel etc. fordern und bringen auch Veränderungen. Der Begriff der Nachhal- tigkeit hat, trotz seiner Unschärfen und oft nicht richtigen Verwendung, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwick- lungen in den letzten Jahren geprägt wie kaum ein anderer. Nun folgt die gesetzlich verpflichtende Berichterstattung zu nicht-finanziellen Aspekten für Unternehmen. Nachhaltig- keit muss damit Teil des Kerngeschäftes sein und durch ent- sprechende Prozesse gelebt und gesteuert werden. Nachhaltigkeit – ein Begriff, der viele Themengebiete mit- einander verknüpft, eine Formulierung, die in sich bereits auch den Kompromiss der Wirklichkeit trägt. Wer tatsächlich nachhaltig wirtschaften will,nimmt Veränderungen in so gut wie allen Bereichen des Geschäfts in Kauf. Bei der Produktion stehen z.B.Energieverbrauch,Ressourcen und Produktionsbe- dingungen auf dem Prüfstand. Die Nutzung und Entsorgung vieler Produkte bedürfen einschlägiger Optimierung und es ergeben sich teilweise sehr große Kostensenkungspotenziale, die es zu nutzen gilt. Ich schreibe bewusst „muss“ und nicht „sollte“. Nachhal- tigkeit ist kein Luxus, den sich lediglich prosperierende Un- ternehmen leisten können. Zudem kann die Nachhaltig- keitsstrategie eines Unternehmens in der heutigen Zeit der vielfältigen und schnellen elektronischen Kommunikations- wege nur professionell, ernsthaft, glaubwürdig und trans- parent umgesetzt werden. Greenwashing funktioniert nicht mehr bzw. bringt im Falle des Bekanntwerdens große Prob- leme und Reputationsverluste, die schwer zu verkraften sind. Um sich auf dem Markt zu halten ist es heutzutage sowohl für multinationale Unternehmen als auch für Klein- und Mit- telständische Betriebe unabdingbar, nachhaltig zu wirtschaf- ten. Nachhaltigkeit ist zu einem wichtigen Erfolgs- und Wett- bewerbsfaktor geworden. Nicht nur die gesellschaftliche Forderung nach sozialen und ökologischen Standards – bei deren Einhaltung ein deutlicher Imagegewinn und folglich Absatzchancen zu verzeichnen sind – sondern auch Ressourcenoptimierung, Attraktivität als Arbeitgeber und Innovationskraft bewegen immer mehr Un- ternehmen, eine nachhaltige Strategie zu verfolgen. Für Konsumenten, Lieferanten und anderen Anspruchsgrup- pen wird das Engagement von nachhaltigen Unternehmen besonders durch deren sozial- und umweltverträgliche Pro- dukte ersichtlich. Die Marke, das Aushängeschild des Pro- dukts, ist daher ein wichtiges Instrument, um die sozialen und ökologischen Bemühungen öffentlich herauszustellen. Interessierte Verbraucher sehen genau hin, wenn es darum geht, wie ernsthaft Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrate- gie tatsächlich voranbringen. Eine Initiative wie GREEN BRANDS unterstützt diese Ent- wicklung, indem Marken vorgestellt werden, die besonders klimafreundlich, umweltgerecht und nachhaltig agieren und damit„grüne Marken“ sind. Mit dem GREEN BRAND-Gütesie- gel werden Unternehmen, Produkte, Initiativen und Persön- lichkeitenausgezeichnet,diesichglaubwürdigundnachweis- bar für die nachhaltige Entwicklung unserer Wirtschafts- und Lebensweise, die Energiewende sowie für den Klimaschutz engagieren,diese ökologisch nachhaltige Strategie umsetzen und anderen gesellschaftliche Verantwortung vorleben. Dies führt zu einem hohen Wiedererkennungswert und erleich- tert es den Verbrauchern,diejenigen Marken zu identifizieren die für Umwelt- und Klimaschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen. Mit GREEN BRANDS wurde ein wichtiges und einzigartiges Zertifikat geschaffen, das Unternehmen ermöglicht, ihre „grünen Marken“ öffentlich zu präsentieren, dadurch ihre Absätze zu steigern und gleichzeitig einen wertvollen Bei- trag zum Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu leisten. Darum unterstützt der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management diese Publikation nach besten Kräften. Prof. Dr. Maximilian Gege